Im Zusammenhang mit Internationalisierung und Globalisierung lassen sich vielfältige gesellschaftliche, kulturelle, ökonomische, ökologische und politische Transformationen beobachten, die tiefgreifende Einflüsse auch für das Bildungssystem haben und deren Wirkungen – davon gehen wir aus – für die Zukunft eher noch zunehmen werden.
Entsprechend bilden den Ausgangspunkt für das Schwerpunktheft Erwachsenenbildung in internationaler Perspektive Beobachtungen wie auch Überlegungen und eigene Fragen, die im Kontext internationaler Zusammenarbeit in Forschungs- und Austauschprojekten sowie in Verbänden entstanden sind. Ausschlaggebend waren aber ebenso Kontakte mit Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland, das wachsende Interesse von Studierenden, Praktikerinnen und Praktikern, von denen sich viele mehr und mehr auch mit globalen Themen auseinandersetzen, sowie grenzüberschreitende Entwicklungen insgesamt, mit denen wir uns konfrontiert sehen.
Wir wollten reflektieren und versuchen einzuschätzen, ob und wenn ja, welche internationalen oder sogar globalen Entwicklungen im Kontext von Erwachsenen- und Weiterbildung bei uns hier in Deutschland ankommen.
Was wird oder ist bereits daraus in Wissenschaft, Forschung und Praxis aufgenommen? Wo und wie ist es in die nationalen, regionalen oder lokalen Strukturen eingeflossen, integriert? An welchen Stellen sind eher große Fragezeichen entstanden oder wo werden Lücken sichtbar, weil internationale Themen, Trends und Strukturen „unendlich fern“ von dem liegen, was wir in der nationalen Erwachsenen- und Weiterbildungslandschaft kennen und bewegen? Werden manche internationalen und globalen Entwicklungen möglicherweise auch nicht wahrgenommen oder spielen tatsächlich auch gar keine Rolle – und wieso?
„Service“-Teil: „Erwachsenenbildung und Corona-Krise“
Das Schwerpunktheft sichtet internationale Perspektiven in der und auf die Erwachsenenbildung. Die derzeitige Corona-Pandemie ist ebenfalls ein internationales Phänomen, auf paradoxe Weise einigend und trennend: Wie kaum je ein Thema zuvor prägt sie Europa und die gesamte Welt. Keine Nation, keine Region bleiben global unberührt, wenn-gleich Form und Ausmaß der Betroffenheit sehr unterschiedlich ausfallen dürften. In diesem Sinne ist die Corona-Pandemie das weltweit dominierende Diskursthema schlechthin. Dies erfahren wir auch über Krisenberichte in der Erwachsenenbildung, insbesondere bezüglich der Existenzängste von Erwachsenenbildungsinstitutionen welt-weit, ihrem Personal und ihrem Angebot für alle Schichten. Auf der anderen Seite erleben wir Abschottungen in ungeahntem Ausmaß: Reise- und Kontaktverbote, Grenzkontrollen, Absagen sämtlicher internationaler Tagungen, Seminare und Begegnungen. In nicht allzu ferner Zukunft
drohen Kürzungen für Erwachsenenbildung.
Angesichts dieser gegenwärtigen Krisensituation hat sich die Redaktion der Hessischen Blätter für Volksbildung dazu entschlossen, den Serviceteil – anders als sonst üblich – in Gänze dem Thema „Erwachsenenbildung und Corona-Krise“ zu widmen. Mit dieser frühen Reaktion möchten die Hessischen Blätter ihren Leserinnen und Lesern zeitnah Einsichten ermöglichen, indem sie Stellungnahmen, Kommentierungen, Verfahrensweisen und erfahrungsbezogene Rekapitulationen bündeln, die insbesondere im Kontext des vierwöchigen Shutdown zwischen Mitte März bis Mitte April (16.3. bis 19.4.2020) entstanden sind.
Das Heft erscheint Mitte Juni 2020.
Veröffentlicht am 13 May 2020
Die HBV erscheinen im Jahr 2020 in ihrem 70. Jahrgang: Seit 1950 bietet die Zeitschrift eine Plattform für Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung. Die Zeitschrift erschien in ihren ersten sieben Jahrgängen unter dem Namen "Volksbildung in Hessen". Daraus wurden die Hessischen Blätter für Volksbildung, mit vielen unterschiedlichen Layouts im Laufe der Zeit. Seit 2003 begleitet wbv Publikation diese Entwicklung und bringt, gemeinsam mit dem Hessischen Volkshochschulverband (hvv), die HBV heraus.
Die HBV haben sich über die Jahrzehnte als Spiegelbild der Theorie- und Praxisentwicklung der deutschen Erwachsenenbildung etabliert. Das ist eine Leistung, auf die der Hessische Volkshochschulverband als herausgebende Institution und auch die Redaktionsmitglieder der HBV stolz sein können!
Die HBV erscheinen ab Ausgabe 1/2020 in einem leicht veränderten Format und in einem neuen Layout. Die klare Designsprache und reduzierte Gestaltung verleihen den HBV – passend zum runden Geburtstag – ein frisches Gewand.
In diesem Jahr beschreiten wir – hvv und wbv – für die Zeitschrift gemeinsam neue Wege: Wir machen die HBV Open Access verfügbar! Das wird möglich durch die Unterstützung der Abonnent:innen der Printausgabe, der finanziellen Unterstützung des Hessischen Volkshochschulverbandes e.V., des Sächsischen Volkshochschulverbandes e.V. und des Deutschen Volkshochschulverbandes e.V.
Mit der ersten Ausgabe des Jahres 2020 erscheint die digitale Fassung der HBV kostenfrei.
Auch alle früheren digitalen Ausgaben und Beiträge der HBV stellen wir Ihnen zu diesem Jubiläum kostenfrei zur Verfügung!
Als Print-Abonnent:in der HBV beziehen Sie somit nicht nur Ihre Zeitschrift als Printausgabe, sondern Sie ermöglichen mit Ihrem Beitrag auch die Verfügbarkeit im Open Access für die Weiterbildungspraxis und -wissenschaft.
Veröffentlicht am 30 Mar 2020
Veröffentlicht am 29 Mar 2020